Die Manderscheider Burgen

„Wir hatten schon etwas Schönes erwartet, aber nicht solch ein außergewöhnliches Bild, wie es sich uns in seinem schönsten Augenblick, bei einem glühenden Sonnenuntergang, darbot. Unter uns lag eine tief gewundene Schlucht, mit den verschiedensten Bäumen und Büschen begrünt; graue Felsen schauten zwischen Ihnen heraus; in ihrer Mitte erhob sich ein unregelmäßiger Schieferfels zu ziemlicher Höhe über der glitzernden Lieser. Diese fließt ganz um den Felsen herum und auch um beide Burgen, so dass man manchmal zwei Ströme zu sehen glaubt. Auf allen Seiten wucherten Wildblumen und Farne.

Rechts, am fernen Ende der Schlucht, erhob sich der Turm der Niederburg. Auf einem Schieferhügel erbaut und umgeben von Ruinen, liegt er hoch über seinem kleinen Dorf und der steinernen Brücke über die Lieser. Links am anderen Ende der Schlucht, aber durch die Lieser von ihr getrennt, sahen wir den Wachtturm der Oberburg; ihr steiler Hügel hebt sich schroff über den Fluß.“

Diese Schilderung der Region rund um Manderscheid stammt nicht aus einem Werbeprospekt unserer Tourist-Information, sondern aus dem Reisebericht „Die Eifelreise“ der Engländer Katharine und Gilbert Macquoid aus dem Jahr 1895. Die Faszination der Manderscheider Wahrzeichen – der beiden Burgen im Liesertal – und ihre Anziehungskraft hat sich bis zum heutigen Tag erhalten.